Unsere damalige Schnitzwerkstatt
Von 1985 bis ca.1989-90 haben wir zusammen in einer Schnitzwerkstatt gearbeitet. Waren meine bisher schönsten Arbeitserlebnisse.
Manfred Sehland habe ich durch meiner Frau Ihrer Arbeitskollegin Karin Sehland kennengelernt. Ich hatte immer Respekt und mich nicht getraut ihn anzusprechen. Erst bei einer Betriebsfeier sind wir ins Gespräch auf dem Heimweg gekommen. Er entdeckte und entfachte in mir das Interesse für das Schnitzen, unterstützte mich großzügig mit Werkzeug, Erfahrung, Tipps und wurde so für mich einer meiner besten Freunde und Bezugspersonen. Manfred, du fehlst mir so sehr.
Er hatte auch die Idee, mein neues Hobby in einen Beruf umzuwandeln. Und so entstand die Zusammenarbeit in der von Manfred geführten Schnitzwerkstatt.
Viel gelernt, viel Verständnis gehabt, wir waren ein gutes Team. Eins ist mir klar. Die Umwelt formt einen Menschen zum Guten oder Schlechten. Ich hatte das Glück in meinem Leben öfter die bessere Seite zu erwischen!
Später kam ein weiterer guter Freund dazu. Achim, ein ebenfalls glühender Schnitzer, brachte uns auch auf den Weg unseren Abschluß als Holzbildhauer zu machen. Das war dann für mich der zweite Berufsabschluß, dem später noch einer folgte.
Ach Gott, haben wir über einer Armee von Räuchermännern geherrscht, einer Armee, die vielen Freude und Glanz in den Augen gebracht hat, die einzigen Waffen waren die Rute der Weihnachtsmänner (ja wirklich, es gibt nicht nur einen, sondern viele, wir wissen's genau), die Holzgewehre der Jägerräuchermänner und vielleicht auch die Holzsäbel der Nussknacker die ich gemacht habe !-)
Auch ein prüfender Blick gehört dazu. Schließlich möchte ich dazu lernen, so eine Gelegenheit kriegt nicht jeder. Dafür war und bin ich auch dankbar!
Was ich besonders an Manfred mochte, das war sein Erfindungsgeist. Ob an der selbst gebauten Drechselbank, beim Gestalten von Figuren oder vieles mehr, seine Kreativität war einfach grenzenlos. Dazu meine erworbene Fähigkeit im Maschinenbau (RAW-Erfahrungen, war für mich von besonderen Wert), wir beide waren einfach wie ein linker und rechter Latsch!-)
Unsere Schnitzwerkstatt gehörte zum DLK (Dienstleistungs-kombinat Karl-Marx-Stadt), mit eigener Betriebszeitung.
Tja, ich mußte mich zur Verfügung stellen!-). Habe ich aber gern gemacht, schließlich waren wir für uns. Wir haben massenweise Kuckucksuhren hergestellt. Idee und Entwicklung natürlich mein Freund Manfred Sehland.
Zusammen waren wir zwei auch öfters bei unseren Freund Achim zu Schnitzausstellungen in Cainsdorf. Man, da hatte ich noch schwarze Haare, nu sin'se weiß !-)
Aber da steh ich drüber!
Vielen Dank Manfred für die vielen schönen Jahre mit Dir und Deiner Frau Karin. Du bist unvergessen!